Performance Coaching mit GROW

GROW Performance Coaching ist mehr als ein erfolgreiches Coaching Modell oder ein beliebter Prozessrahmen. GROW ist Konzept, Mindset und Philosophie. Für Gespräche, Besprechungen und tägliche Führungssitiationen. Um Potenzial und Möglichkeiten freizusetzen.

GROW unterstützt dabei, den jeweilig stimmigen Kontext zu schaffen, um Performance zu steigern und Potenziale in Leistung zu transformieren.

Das GROW-Modell dient dazu, die Wahrnehmung und das Bewusstsein des Coachees zu verbessern und dabei zu unterstützen und zu ermutigen, Verantwortung für Handlungen, aktive Problemlösungen und realistische Zielsetzung zu übernehmen. Dabei ist es zudem äußerst effektiv, leicht verständlich und benutzerfreundlich.

Die Methodik des GROW-Konzeptes stellt für Coachings im Changeprozess einen Rahmen mit allgemeinen Fragen auf, um Ziele, Hindernisse, Optionen und mehr zu analysieren und reflektieren.

GROW besteht aus einer Folge von Fragen aus vier verschiedenen Bereichen als methodische Zielfindung und Problemlösung. Das GROW-Modell dient als Auftragsklärungs- und Verlaufsmodell zu Beginn und im Prozess des Coachings.

Mit GROW wird der Einstieg in Coaching-Prozesse vereinfacht, um darauf aufbauend weitere Coaching-Methoden anzuwenden.

Die 4 Phasen des GROW

Goal + Reality + Option + Will 

Die 4 Phasen – Goal, Reality, Option und Will – führen zu einem klar definierten Endergebnis: Ein Problem wird in mehrere Teile zerlegt. Anhand dieser Aufteilung und deren Lösung wird das gesamte Problem analysiert und gelöst.

Der Coachee agiert während des gesamten Prozesses aktiv. Denn jede Frage ruft eine Reaktion hervor, die das individuelle Bewusstsein steigert und einer Antwort bedarf.

Bei GROW geht es nicht darum, dem Coachee Richtungen oder Ratschlag vorzugeben, sondern ihn dabei zu unterstützen die für sich besten Möglichkeiten herauszufinden. Um Probleme zu identifizieren, Ideen für Lösungen zu entwickeln und sich neue Chancen zu eröffnen. Dabei liefert der Coach lediglich die nötige Dynamik zur Entwicklung des Coachee.

Lernen durch Erfahrung

Das GROW-Coaching-Modell nutzt Lernen durch Erfahrung: Reflexion, Einsicht, Entscheidungen treffen und verfolgen.

Der Erfolg eines Coachings mit GROW hängt jedoch auch von der Zeit und der Energie ab, die vom Coachee in den Prozess investiert wurden.

1. Goal Setting = Definition der kurz- und langfristigen Ziele

Der erste Schritt im GROW-Coaching-Modell ist das Ziel des Coachings. Hier geht es darum herauszufinden, welche Ziele der Coachee erreichen möchte und diese so konkret wie möglich, idealerweise schriftlich, zu formulieren und zu fixieren. Diese Phase beinhaltet langfristige Ziele, wie das Endziel, und kurzfristige Ziele, wie das Ziel für jede Sitzung. Beide Zielsetzungen sind wichtig für Strategieumsetzungen.

Elementar ist, dass Coach und Coachee die exakte Zielsetzung des jeweiligen Gesprächs wissen – auch bei informellen Coachings. Denn Wert und Richtung sind wichtige Bestandteile in den folgenden Diskussionen und Dialogen.

Die Ziele müssen jedoch SMART sein: Spezifisch, Messbar, Annehmbar, Realistisch und Termingerecht.

Das Ziel sollte daher lösungsorientiert formuliert werden und dem Coachee die Kontrolle über die Zielerreichung mitgeben. Diese Phase lenkt die Energie auf ein lösungsorientiertes Denken.

Mögliche Fragen zur Ermittlung des Ziels können sein:

• Was ist wichtig?

• Was wird durch das Ziel erreicht?

• Was soll in welcher Zeitspanne erreicht werden?

• Wie werden Sie wissen, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?

• Wie werden Sie wissen, dass das Problem gelöst ist?

2. Reality Check = Wirklichkeitsprüfung und Erfassen der IST-Situation

Wenn das Ziel erarbeitet und definiert ist, geht es darum, die Ist-Situation, in der sich der Coachee befindet, zu analysieren. Die Rolle des Coachs besteht darin, die Selbstevaluation zu stimulieren und Hindernisse zu identifizieren, die den Coachee hindern oder zurückhalten.

Dabei ist es wichtig, sich nicht in dieser Phase zu verlieren, denn: Menschen haben Muster und Geschichten, die sie wiederholen und endlos ausdehnen können. Bei dieser Prüfung agiert der Coach ebenso unvoreingenommen und objektiv. Er unterstütz den Coachee darin, so nah wie möglich an der Realität zu bleiben und jegliche Verzerrungen aufzulösen oder zu vermeiden. Auch wenn eine absolute Objektivität nie möglich ist, urteilen wir umso objektiver, je mehr wir uns auf unser Ziele konzentrieren, uns möglichst wenig von Ängsten und Vorurteilen beeinflussen zu lassen.

Dann finden wir heraus, wie weit der Coachee von seinem Ziel entfernt ist, was er bereits unternommen hat, was ihn hindert und ihm Schwierigkeiten bereitet. Die gesammelten Informationen sind elementar für die Zielerreichung und die Überwindung von Hindernissen auf diesem Weg.

Oft zeigt diese Phase zugrunde liegende Ängste und Überzeugungen, die während oder zwischen Coaching-Sessions bearbeitet werden können um Herausforderungen zu meistern und Blockaden zu überwinden. In eher festgefahrenen Situationen können beispielsweise Fragen aus dem Bereich der Realität dabei helfen, das Bewusstsein zu stärken und Hindernisse aufzuspüren.

Fragen, um die tatsächliche Realität des Coachee zu prüfen:

• Was passiert jetzt bei Ihnen?

• Was, wann, mit wem und wie oft?

• Was ist das Ergebnis?

• Warum ist dieses Thema ein Problem?

• Was sind konkrete Beispiele für dieses Problem?

• Was ist bisher passiert?

• Wie schaffen Sie es zu scheitern?

• Was ging gut?

• Ist das vorherrschende Problem immer präsent?

• Was sind die entscheidenden Faktoren? Was kann den Unterschied ausmachen?

• Was haben Sie bisher gemacht?

3. Options = Identifizieren und evaluieren verschiedener Strategien und Möglichkeiten

Schritt drei des GROW-Coaching-Modells ist es, Ideen zu generieren, die zur Lösung des Problems beitragen können, Optionen und Entscheidungen aufzeigen sowie Lösungsansätze bieten, die einen positiven Einfluss auf den Coachee haben.

Über einen Brainstorming-Prozess, dessen Fokus nicht auf Komplettierung oder Präferenzen liegt, sondern auf dem kreativen Aspekt, können ohne Misstrauen oder Konditionalität vielfältige Optionen aufgedeckt, alternative Wege gefunden und Lösungen entwickelt werden. Diese werden in einen Ideenpool aufgenommen, analytisch strukturiert und in jeder ihrer Optionen bewertet.

Bei Bedarf darf der Coach an dieser Stelle auch Vorschläge anbieten. Dabei ist es jedoch essentiell, dass der Coach keine Ideen vorgibt, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leistet und den Coachee selbst auf Möglichkeiten kommen lässt. Der Coach bietet auch hier einen Rahmen, der es dem Coachee ermöglicht, verschiedenste Gedanken durchzuspielen, ohne sich dabei zu begrenzen oder zu blockieren.

Die meisten der Fragen in dieser Phase werden offen gestellt. Dabei können Stichwörter aus der 1. und 2. Phase aufgegriffen werden. Durch die Einbindung und Rückkehr zu Fragen und Antworten der vorhergehende Schritte, welche oftmals von Ängsten, Sorgen, Irritationen und Unsicherheiten geprägt sind, können Blockaden in der Phase der Optionen identifiziert und bearbeitet werden.

Diese Phase des Brainstormings der verschiedenen Möglichkeiten dient dazu, die Kreativität und Flexibilität zu fördern.

Fragen zur Generierung von Optionen:

• Was können Sie sonst noch tun?

• Was würden Sie tun, wenn … Sie nicht aufgehalten hätte?

• Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Ziel bereits erreicht. Wie haben Sie es gemacht?

• Was wäre, wenn dieses Hindernis nicht mehr da wäre?

• Was brauchen Sie noch, um Ihr Ziel zu erreichen? Woher bekommen Sie es?

• Mit welchen Kriterien werden Sie diese Option auswerten?

• Was sind die Vor- und Nachteile dieser Option?

4. Will = Wille zur Umsetzung und Erreichung

Der vierte und letzte Schritt des GROW ist die Auswahl einer Option: Von der Diskussion hin zu einer Entscheidung unter Nutzung der Ergebnisse der vorangegangenen Phasen. 

Die gewählte Option wird in einen konkreten Handlungsplan umgewandelt und die Motivation des Coachees, diesem Plan zu folgen, maximiert. Während die ersten drei Phasen das Bewusstsein des Coachee stärken, werden hier konkrete Handlungsschritte abgeklärt und formuliert.

Der Coachee muss dann aktiv auf seine Ziele hinarbeiten. Der Coach hilft ihm dabei, Hürden oder Blockaden, die auftreten können, zu überwinden. Weiss der Coachee, welche Ressourcen er benötigt und besitzt und wie die zukünftige Unterstützung aussieht, erlebt er Motivation aus dem Ziel heraus.

Wichtig ist, dass der Coachee der Entwickler und Eigentümer seiner Entscheidungen ist. Die finale Phase verlangt vom Coachee Einsatz und vom Coach maximale Unterstützung.

Fragen zur Maximierung des Willens:

• Was genau werden Sie tun, um Ihr Ziel zu erreichen, und wann?

• Welche dieser Optionen werden Sie nehmen?

• Welchen konkreten Schritt können Sie JETZT unternehmen?

• Welche Schritte gibt es?

• Sind alle Hindernisse berücksichtigt?

• Wie werden Sie Ihre Hindernisse überwinden?

• Wie motiviert sind Sie, auf einer Skala von 1 bis 10, um diese Option erfolgreich zu realisieren?

• Was brauchen Sie dafür? Woher bekommen sie es?

• Wie kann Ihnen die Umgebung helfen?

• Wird dieser Plan Sie zu Ihrem Ziel bringen?

• Wird es auch das zugrunde liegende Problem lösen?

Fokus und Gesamtziel sind entscheidend

Die einzelnen Phasen müssen während des GROW-Prozesses nicht in einer bestimmten Reihe ablaufen, sondern diesen während diesem als Orientierung.

Elementar ist es, sich darauf zu fokussieren, was den Coachee in der konkreten Situation unterstützt und stärkt und durch gezielten Einsatz der Phasen das Gesamtziel erfolgreich und nachhaltig zu erreichen.

Für eine starke Problemlösungskompetenz, Performancesteigerung, Leistungsfreude und elementare Ergebnisse.

© by Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps

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