Gesund sein und sich wohlfühlen, das ist in jedem Büro und zu Hause elementar.
Uns wohl zu fühlen, uns konzentrieren zu können und unsere Energie fließen zu lassen, ist für unsere Leistung und unsere Gesundheit von essentieller Bedeutung. Im Großraumbüro ebenso wie im Homeoffice. Denn unsere Verhaltensweisen und Gewohnheiten, unser Mindset, sind der Treibstoff für die vier Dimensionen der Energie. Sie achtsam aufrechtzuerhalten hilft uns, unser Bestes hervorzubringen und zu erhalten. Sowohl persönlich als auch beruflich.
Gemeinsam Wohlfühlen
Egal an welchem Ort wir arbeiten, sollten wir daher darauf achten, trotz vielleicht erhöhter Arbeitsintensität, neuen und stärkeren Anforderungen und Arbeitsverdichtung, zufrieden zu sein mit dem, was wir tun und wie wir es tun. Und dabei psychische Belastungen so gut wie möglich zu reduzieren und für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu sorgen. Psychische Belastungen nehmen besonders im Homeoffice oftmals zu, da die Grenze zwischen beruflich und privat nicht immer klar gezogen werden kann. Auch wenn sich Familie und Beruf gut vereinbaren lassen und die Arbeitszeit freier geplant und selbstständiger gestaltet werden kann, sind die Erholungsphasen zwischen den verschiedenen Rollen und Anforderungen geringer.
Ebenso wie beim Arbeiten in ungünstigen Bürosettings, kommt häufiger zu Erschöpfung, Verärgerung, Nervosität und Reizbarkeit. Belastungen, die sich wiederum in Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Überforderung zeigen.
Wie können wir also möglichst so arbeiten, dass wir uns wohlfühlen, gesund bleiben und auch noch motiviert und produktiv sind?
Zunächst gilt es, unsere Energiequellen zu kennen und diese zu stärken und zu nutzen.
Die 4 Dimensionen der Energie
Die physische Dimension ist unsere fundamentale Energiequelle. Ihr Energieaufwand sollte über intermittierende Pausen stets aufgeladen und somit ausgeglichen sein, damit wir nachhaltig Höchstleistungen erbringen. Halten wir unseren Körper über gesunde und regelmäßige Mahlzeiten mit Energie versorgt. Zwischendurch naschen ist erlaubt und wichtig – natürlich gesunde Nahrungsmittel, wie Früchte und Nüsse, die uns kurzfristig mit Energie versorgen und unser Immunsystem stärken. Indem wir viel trinken, halten wir uns hydriert. Uns zwischendurch zu dehnen, für kurze Besprechungen aufzustehen und kurze Pausen-Spaziergänge zu machen hält uns in Bewegung und sorgt für einen körperlichen Ausgleich zu unserer geistigen Arbeit.
Die mentale Dimension befähigt uns, den Fokus und die Aufmerksamkeit nach Belieben und Notwendigkeit zu lenken. Unsere geistige Aufmerksamkeit ist wie jeder andere Muskel: je mehr wir ihn trainieren, desto stärker wird er. Planen wir Pausen, Spaziergänge, Zeit für Bewegung und frische Luft. Nehmen wir uns Zeit, um Musik zu hören, zu meditieren oder zu entspannen. Wir können miteinander digital verbunden bleiben und gleichzeitig etwas mehr vom Bildschirm wegtreten. Und auch Homeoffice kann überfordern. Sogar sehr. Wenn wir uns überfordert fühlen, dürfen und müssen wir um Hilfe bitten.
Die emotionale Dimension ist unser inneres Klima der Ausgeglichenheit und Stärke. Aus welchem heraus wir agieren und reagieren. Unsere Emotionen beeinflussen unsere Leistung. Je höher unser Reservoir an positiven Emotionen ist, desto belastbarer sind wir. Zeigen wir Wertschätzung uns selbst und Anderen gegenüber. Konzentrieren wir uns auf das positive Erleben in unserem Alltag. Indem wir regelmäßig in uns hinein horchen, nehmen wir uns die Zeit, uns selbst zuzuhören und Gelerntes sowie Erfolge zu feiern. Egal wie groß oder klein. Verbringen wir Zeit im Freien und bei natürlichem Licht. Seien wir offen für neue Wege und Erfahrungen. Bleiben wir neugierig!
Die geistig metaphysische Dimension erschließt unsere individuellen Kernwerte und Ziele. Handeln wir in Übereinstimmung mit unseren Werten, stärken wir unsere innere und äußere Haltung. darum ist es wichtig, Zeit für unser Wohlbefinden zu blocken. Fangen wir jeden Tag neu an, indem wir entscheiden, was wir nicht tun und worauf wir uns konzentrieren wollen. Und zwar kurz- und langfristig mehr mit positiven Aspekten. Belohnen wir uns selbst für unser Wachstum und unsere Erfahrungen. Denn wenn wir uns Gutes tun, werden wir uns gut fühlen.
Und was bedeutet das praktisch konkret?
- Arbeitsplatz: Richten Sie Ihren Arbeitsbereich so ein, dass er analog und digital für Sie funktioniert. Achten Sie darauf, dass Ihr Platz bequem und ergonomisch ist. Ein separater Raum ist ideal, jedoch nicht zwingend nicht notwendig. Wichtiger ist, dass Sie einen Platz haben, der zu Ihrem wird.
- Absprachen: Verbindliche Absprachen, Aufgabenlisten, Arbeitszeiten, Verfügbarkeiten und Antwortzeiten auf Interaktionen sind elementar, um gemeinsame Regeln und klare Teamnormen für die Kommunikation in ihrem Team festzulegen. So können Sie Ihre Grenzen und Ihre Reaktionsdauer aufzeigen. Und so Akzeptanz und Empathie für Ihre Arbeitsbedingungen und die Anderer bewirken.
- Vorbereitung: Bereiten sie sich vor. Legen Sie Ihre Unterlagen und Ihre Materialien bereit. Überprüfen Sie dass Ihre Tools einsatzbereit sind und funktionieren. Lassen sie es hell werden – sorgen Sie für das passende Licht. Die richtige Beleuchtung ist entscheidend, um unser Wohlbefinden und unser Energielevel positiv zu beeinflussen. Natürliches Licht oder Tageslichtlampen unterstützen uns in unserer Konzentration und unserem positiven Körpergefühl. Lüften Sie regelmäßig und achten sie auf eine angenehme Temperatur. Schalten Sie ablenkende Pop-ups und Benachrichtigungen ab. Richten Sie sich möglichst ungestört ein. Stellen Sie sich Getränke und bei Bedarf gesunde Snacks hin.
- Kleidung: Was wir tragen, bestimmt mit, in welche Haltung wir uns begeben. Körperlich und geistig. Um in die passende Arbeitsstimmung zu kommen, kleiden Sie sich ähnlich, wie Sie es auch im Firmenbüro machen würden. Es muss nicht der komplette Anzug mit Krawatte sein, auch Hemd und Jeans sorgen bereits dafür, dass Sie sich im professionellen Modus fühlen und so klingen. Denn: Auch am Telefon hört Ihr gegenüber Ihre Haltung. Auch die des Körpers.
- Stressbewältigung: Legen Sie Pausen ein, um zur Ruhe zu kommen. Innerlich und äußerlich. Achten Sie auf Stresssignale und wenden Sie Entspannungstechniken an, die Ihnen zusagen. Das können Meditations-, Atemübungen, Musik und Geräuschkulissen, Düfte oder auch ein Spaziergang sein.
- Pausen-Routine: Gestalten Sie Ihren Tag mit Routinen. Und kurzen, knackigen Pausen. Halten Sie feste Mittags- und Pausenzeiten ohne Computer ein, die Sie zudem am besten außerhalb verbringen. Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund. Bewegen Sie sich in Ihren Pausen, tanken Sie Energie und machen Sie Ihren Kopf wieder frei.
- Ergonomie: Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz ergonomisch und vor Allem: rückenschonend. Indem Sie zwischendurch Lockerungs- und Dehnübungen machen, beugen Sie Verspannungen und damit einhergehenden Kopf-, Schulter- und Nackenschmerzen vor.
- Hydration: Trinken Sie regelmäßig Wasser oder andere, möglichst ungesüßte und nichtalkoholische Getränke. So halten Sie Ihren Körper und Ihr Gehirn hydriert und leistungsfähig. Zudem sorgen Sie Kopfschmerzen vor.
- Austausch: Tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Team aus. So können Unklarheiten und Fragen direkt geklärt udn gelöst werden. Kommunizieren Sie per Telefon, virtuellem Meeting oder Video-Calls. So schaffen Sie auch über die Distanz ein Gefühl der Nähe und Verbundenheit udn des Nicht-Alleinseins. Über die zugewandte Gesprächskultur empfinden Sie sich weiterhin als Team. Und handeln auch so.
- Konfliktmanagement: Sprechen Sie Krisen, Konflikte oder Frustration offen und direkt an. So können Missverständnisse aufgeklärt und Auseinandersetzungen frühzeitig gelöst und konstruktiv bearbeitet werden.
- Feierabend: Schalten Sie Ihr Homeoffice und alle Devices aus, wenn Ihr Arbeitstag zu Ende ist. Ihr Feierabend ist frei für Ihr Privatleben. Lassen Sie Ihren Tag resümieren, seien Sie stolz auf Ihre Leistung und Ihre Erfolge des Tages. Gehen Sie Ihren Hobbies nach, tun Sie sich selbst Gutes, nehmen Sie sich bewusst nach der Arbeit frei. Und genießen Sie dies.
Achten wir auf uns. Und animieren wir als Leader auch unser Team, sich gesundheitsfördernd zu verhalten.
Damit unser Arbeitsplatz einer unserer Happy Places ist.
© by Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps