Hybride Arbeitsstrukturen bedeutet für viele Unternehmen und Organisationen eine immense Anpassungsleistung. Und einen tiefgreifenden und globalen Wandel in der Kultur unserer Arbeits- und Gesellschaftswelt.
Diese Anpassung ist jedoch für die Humanisierung der Arbeitswelt, der globalen Nachhaltigkeit, der Chancengleichheit und der individuellen Gewährleistung der Geschäftskontinuität unerlässlich. Denn hybride Arbeitsmodelle bieten eine flexiblere, fairere, gleichberechtigtere und vielfältigere Arbeitswelt. Indem sie veraltete Strukturen und Konzepte aufbrechen ermöglichen sie einen inklusiveren und chancengerechteren sowie humaneren Arbeitsmarkt, in dem Arbeit individuell wird. Losgelöst von starren Normen, verkrusteten Strukturen und eight-to-five.
Aus Alt mach Neu
Über das Arbeiten von jedem Ort aus, der Arbeitsmöglichkeit für alle, der Arbeit nach Bedarf, neuen Arbeitszeitmodellen, der Arbeit in smarten und nachhaltige Settings. Arbeitnehmende können zielgerichteter, optimaler und individueller eingesetzt werden. Das Zusammenfinden von Arbeitnehmer und Arbeitnehmenden, das Talentmanagement und die Karrierechancen verbessern sich, die Balance zwischen Arbeit und Leben wird einfacher und die Orientierung am Arbeitsergebnis verstärkt.
Hybride Arbeit = Führungsarbeit
Eine Voraussetzung dafür sind verlässliche Tools und digitale Strukturen. Die andere Voraussetzung besteht darin, dass Unternehmen und Führungsverantwortliche bereit sind loszulassen und mutig sowie neugierig loszugehen. Basis sind ein ganzheitlicher Fokus mit Blick auf die und aktiver Einbringung der Mitarbeitenden, auf individuelle Bedarfe und Voraussetzungen sowie Kompetenzen, gepaart mit Vertrauen, Eigenverantwortung und Produktivität. Nur wenn Leader offen, aktiv unterstützen und (vor)leben und sich auf neue Arbeitsstrukturen einlassen, können sie hybride orts- und zeitunabhängige Arbeitsmodelle erfolgreich fördern, begleiten und moderieren.
Wie navigieren wir also als Mitarbeitende, Führungsverantwortliche und Teams sicher durch die neue Welt der hybriden Arbeit?
Zunächst erfordert die Anpassung an Hybrid Working, mit analogen und digitalen Bausteinen, zusätzliche Strukturen, Ziele, Veränderungen und sorgfältige Transformation. Es geht um mehr als das Einführen von virtuellen Meetings. (Miteinander) Arbeiten auf Distanz bedeutet auch, dafür zu sorgen, dass dies über eine Videokonferenz oder eine Präsentation hinausgeht. Um um ein wirklich gemeinschaftliches, auf den Menschen ausgerichtetes und ergebnisorientiertes Erleben und Wir-Gefühl zu schaffen.
Guidance und Anpassung
Wir Menschen sind von Natur aus soziale und kollaborative Wesen. Die Zusammenarbeit über einen Monitor ist jedoch an erster Stelle nicht natürlich. Wir sind allerdings auch sehr anpassungsfähig und lieben es, uns weiter zu entwickeln. Durch klare Kommunikation und starke Zusammenarbeit kann die Arbeit in virtuellen Teams schnell zu unserer zweiten Natur werden. Vereinfacht wird diese Neuausrichtung durch:
1 – Die Worte, die wir verwenden, sind wichtig.
Ohne soziale Signale, wie Körpersprache und Mimik, die einen wertvollen emotionalen Kontext liefern, werden die Worte, die wir wählen, noch wichtiger. Denn wir können die Nähe und menschliche Wärme durch unsere Monitore nicht spüren. Wir können sie jedoch aus den Worten heraushören. Nahbar, empathisch und interaktiv zu sein, hilft, Vertrauen und Nähe trotz Distanz aufzubauen. Indem wir zudem Wörter, die falsch interpretiert werden könnten, bewusst vermeiden und nicht versuchen, unsere Gesprächspartner:innen zu überzeugen oder zu beeinflussen, kommunizieren wir ohne Nebenwirkungen.
2 – Klarheit verhindert Missverständnisse.
Kurze Mitteilungen sind nicht immer klare Mitteilungen. In unserem Bemühen um Effizienz verwenden wir in unserer Kommunikation manchmal weniger Worte. Doch nicht alle, an die diese gerichtet sind, verstehen sie auch in unserem Sinne. Nehmen wir uns die Zeit, um unsere Absicht zu kommunizieren, klar zu sein und uns präzise auszudrücken. Unabhängig vom Medium. Wir können nie zu klar sein – es ist allerdings einfach, weniger klar zu sein, als wir sollten.
3 – Das Bilden und die Pflege von Vertrauen ist wichtiger denn je.
Eine der Herausforderungen besteht darin, sich nicht zurückzuziehen. Es ist leicht, sich zu entfremden, keine Ideen mehr auszutauschen oder nicht mehr miteinander zu sprechen. All das führt zu einem Verlust von Vertrauen, Motivation und Teamgefühl. Daher sind Vertrauen und Zusammenarbeit der Schlüssel, um dies zu vermeiden. Die Schaffung einer Atmosphäre des vertrauten, vertrauensvollen und aktiven Miteinanders aller Teammitglieder trägt dazu bei, Kreativität, Zusammenarbeit, Produktivität und Innovation zu fördern.
4 – Engagement und Zusammenarbeit sind auch virtuell spürbar.
Virtuelles Arbeiten bietet Teams die Möglichkeit neue und andere Arbeitsweisen zu nutzen – und das auf hohem Niveau. Ermutigen wir uns gegenseitig, auch aus der Ferne zusammenzuarbeiten und dabei Engagement und Produktivität hoch zu halten.
5 – Online-Chat-Tools bieten die Möglichkeit in Verbindung zu bleiben.
Team-Threads und Team-Chat-Räume lassen sich so einfach gestalten. Um Fragen zu stellen, Ressourcen zu teilen, sich zu besprechen und in Verbindung zu bleiben.
6 – Vereinbarungen schaffen Verständnis und Vertrauen.
Die Arbeitszeiten, Verfügbarkeiten und Antwortzeiten auf Interaktionen gestalten sich bei jedem unterschiedlich. Es ist wichtig, dies zu wissen und gemeinsame Regeln und klare Teamnormen für die Kommunikation festzulegen und die Grenzen und Reaktionsdauer zu respektieren. Akzeptanz und Empathie für die Arbeitsbedingungen des Einzelnen zu haben und zu zeigen, ist elementar.
7 – Überblick schaffen und behalten.
Instrumente zur Projektverfolgung sind hilfreich, um die Zuständigkeiten aller Beteiligten zu überblicken und das Team auf Kurs zu halten. Über Tools können wir Aufgaben, Zeitpläne und den jeweiligen Status sowie den Fortschritt verfolgen und speichern. So behalten wir im Auge, was von wem wann getan werden muss.
8 – Sichtbar und erreichbar sein.
Wir können virtuell erreichbar sein. Indem wir uns bei virtuellen Meetings sehen, sehen wir auch nonverbale Signale und Gestiken. Und stärken dadurch unsere Bindung. Machen wir deshalb öfter die Kamera an.
9 – Aktives Teamwork – mal laut und mal leise.
Richten wir Video-Arbeitssitzungen ein, arbeiten wir gemeinsam – auch in Stille. Denn manchmal ist es einfach ausreichend und schön zu wissen, dass jemand anders da ist.
10 – Über Retrospektiven Ereignisse einordnen.
Die Chemie innerhalb des Teams zu stärken führt auch zu einer Verbesserung der Leistung, indem wir Erfahrungen, Probleme und Erfolge innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens widerspiegeln. Ein gemeinsamer Aktionsplans verpflichtet zur Umsetzung von langfristigen und nachhaltigen Verbesserungen.
11 – Tägliche Stand-ups mit Mehrwert.
Und hilfreich, um zu beurteilen was funktioniert und uns darüber auszutauschen, wie wir uns fühlen. Ideal ist es, ein Stand-up zu Beginn und eines am Ende des Tages zu halten. Diskussionen über laufende Arbeiten, Erfolge, Herausforderungen und mögliche Lösungen finden statt – ergebnisoffen und lösungsorientiert.
12 – Global denken und planen.
Gesprächspartner*innen sind oft rund um den Globus verteilt. Die unterschiedlichen Zeitzonen bei der Festlegung von Meetings bestmöglich zu beachten und einzuplanen ist ein Zeichen von Respekt und Empathie.
Hybrid Excellence als Benefit
Machen wir uns gemeinsam fit für ein neues Arbeiten. Für Hybrid Exzellence.
Über den Einsatz vielfältiger Tools und Methoden ermöglichen wir ein differenziertes und abwechslungsreiches Arbeiten. Immer abgestimmt auf die aktuellen Gegebenheiten, Bedarfe und Möglichkeiten. Die individuelle Auswahl und der spezifische Einsatz erlauben die Aktivierung von Ressourcen, den Wechsel von Perspektiven und das situative Erreichen von Zielen. So setzen wir exzellente Standards, werden kompetent im Umgang mit digitalen Tools.
Bleiben wir neugierig. Machen wir Fehler. Probieren wir aus und neu.
Dadurch erleben wir, wo digitale Arbeitsformen einen Mehrwert im Vergleich zu analogen darstellen und wo virtuelle Formate Prozesse sinnvoll unterstützen können. So entstehen Werte sowie eine didaktische Begründung für die Nutzung digitaler Module.
Und essentieller Benefit.
© by Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps